Erste Aufgabe von Coach Jürgen Müller war es, die 0:9 Klatsche vom Donnerstag gegen den Titelaspiranten Lauffen aus den Köpfen der Spielerinnen zu bringen. „Gegen Lauffen gewinnen wir nicht, dafür sind die zu stark. Das wir zwei Matchtiebreaks verloren haben, ist sicher unglücklich, aber nur von geringer Bedeutung. Ob 0:9 oder 2:7, dies spielt vermutlich für den Saisonverlauf keine große Rolle,“ so der erst vor zwei Tagen aus Madrid vom dortigen ATP und WTA-Tennisturnier zurückgekehrte Headcoach.
Personell wurde das Team für das Match gegen STG Heidelberg durch Michaela Boev ergänzt, auf Position 6 rückte die frisch gebackene Abiturientin Lili Besenfelder aus Furtwangen ins Team. Und die sollte eine besondere Rolle in dieser Begegnung spielen. In der ersten Runde siegte Estelle Guisard 6:3 6:3. Die zweite Abiturientin im Team, Diane Friedrichs verlor. Als dann beide Partien zu Ende waren, ging Lili Besenfelder in den Matchtiebreak. Und der war nichts für schwache Nerven. Erst 4:1 Führung, dann 5:8 hinten. Beim Stand von 8:9 hatten sie einen Matchball gegen sich, doch nervenstark wehrte sie diesen ab und gewann 12:10. Die wichtige 2:1 Führung war geschafft.
In der zweiten Runde machte dann Michaela Boev beim 6:1 6:1 gegen Ann-Kathrin Schmitz kurzen Prozess. Noch im November gewann sie gegen dieselbe Spielerin nur äußerst knapp. Josy Escalona hatte gegen die sehr kampfstarke Tschechin Magdalena Smejova ihre Chancen, konnte diese aber nicht nutzen. Dieses Spiel ging 2:6 6:7 verloren. Nun lief nur noch das Spitzeneinzel zwischen der Schweizerin Nina Stadler für Villingen und der Österreicherin Marlies Szupper für Heidelberg. Beide Spielerinnen spielten sehr aggressiv, und so entwickelte sich auf dem Centre Court ein tolles Match, das ebenfalls in den Matchtiebreak ging. Beim Stande von 8:8 dann ein extrem enger Ball der Österreicherin, den der Oberschiedsrichter zugunsten von Nina Stadler entschied. Diese Chance ließ sich die sympathische Schweizerin nicht nehmen und gewann unter großem Jubel der Zuschauer 10:8.
Mit einer 4:2 Führung ließ sich dann etwas leichter die Doppelaufstellung planen. Jürgen Müller entschied sich für Guisard/Boev, Stadler/ Escalona und die beiden Youngster Friedrichs und Besenfelder im dritten Doppel. Und dieser Plan ging auf. Im zweiten Doppel sorgten Nina Stadler und Josy Escalona nach einem starken Auftritt bei ihren 6:1 6:2 Sieg für große Erleichterung im Villinger Lager. Gut kämpften auch Friedrichs/Besenfelder im dritten Doppel. Sie hielten ihre Partie lange offen. Am Schluss reichte es nicht ganz. Für das Sahnehäubchen sorgten dann noch Estelle Guisard und Michaela Boev. Sie gewannen auch den dritten Matchtiebreak des heutigen Tages für die Blau Weißen.
Zufrieden war natürlich auch der Coach. Nach der einkalkulierten Auftaktniederlage gelang nun ein etwas glücklicher, aber eminent wichtiger Sieg im Kampf um den Klassenerhalt.
Foto: Die beiden Abiturientinnen Diane Friedrichs und Lili Besenfelder spielten im dritten Doppel